Eine lebendige Frau, sie trägt an ihrem Handgelenk einen Luftballon, steht vergnügt am Seeufer, drückt ihre Schenkel gewaltsam gegeneinander, um eine Vorstellung über das Dasein als Brett zu gewinnen, presst dann, um eine Vorstellung über das Dasein als Kugel zu gewinnen, ihre Hände zwischen die Schenkel, während sie, um diese Vorstellung zu vervollkommnen, ihren Rücken rundet, den Kopf einrollt und langsam in die Knie geht, entzückt davon, durch die eigene Körperlichkeit Zustände toter Materie simulieren zu können, da bietet sie, in dieser Stellung, einem sehr lebendigen Mann einen reizvollen Anblick, so dass er seine Manneskraft sprunghaft spürt, jede kultivierte Kontrolle vergisst und sein Geschlecht gegen die ihn herrlich anmutende Kugel drückt.

 

A living woman, a balloon attached to her wrist as she stands happily by the lakeshore, squeezes her thighs tightly together to see what it would be like to be a board, and then, to see what it would be like to be a ball, squeezes her hands between her thighs while curving her back so as to make the figure complete, tucks in her head and slowly drops to her knees, delighted at her ability to simulate states of dead matter with her own physical being, and thus, in this position, affords a very lively man a charming view, so that he feels his manhood spring up in a spurt, and, oblivious to any codes of cultivated comportment, presses his sex against the glorious, gracefull ball.

 

Translated by Rafaël Newman


In: drehpunkt. Die Schweizer Literaturzeitschrift. Nr. 117, Oktober 2003.